Es regnet die gesamte Nacht und auch am frühen Morgen hört es nicht auf. Wir begraben unsere Motorradtour und holen stattdessen die Fahrräder runter und fahren nach Jasper rein und kaufen eine neue Nationalparkkarte, da unsere alte jetzt nach einem Jahr abgelaufen ist. Vorsorglich kaufen wir auch Bärenspray, hier ist die Bärendichte doch recht hoch. Wir radeln raus zum Parkplatz Nr.1 und stellen die Fahrräder ab. Von hier aus geht es rein in die Wälder des Jasper Nationalparks. Wir nehmen dem Trampelpfad „7B“. Dieser ist wenig frequentiert, denn er ist als schwierig eingestuft. Doch nach 1,5 Kilometer ist der Weg mit Schildern und Trassierband blockiert. Typisch Kanadisch ist der erste Hinweis direkt an der Blockade. Die Hinweisschilder weisen auf aggressive Bären hin, die in diesem Teil des Nationalparks ihr Unwesen treiben. Wir drehen lieber um und gehen kein Risiko ein. Wir folgen nun der Route „7“ weiter zum Lake Beauvert und umrunden den See auf dem Trail „4A“ Auch dieser ist nach gut 2,5 Kilometer gesperrt und wir sollen umdrehen. Doch dieses Mal laufen wir weiter, den der Trail „7“ ist keine 800m von hier entfernt. Hier treffen wir auf eine Elk-Kuh die direkt am Weg steht. So keine 5m weg erscheint sie uns riesig. Zora steht zur Salzsäule erstarrt da und rührt sich nicht. Auch wir haben einen Heiden Respekt vor der Dame. Doch sie ist sehr ruhig und zeigt keinerlei Aggressivität. Trotzdem machen wir einen großen Bogen um sie und laufen dann den Trail weiter. Zora kümmert sich lieber um die Hörnchen, die sind nicht so groß und man kann sie die Bäume rauf scheuchen. Zurück am P1 satteln wir die Fahrräder und machen uns auf den Rückweg. Doch wir kommen keine 300m da kreuzt ein Grizzly unseren Weg. Wir halten Abstand und lassen Ihn die Straße queren. Er geht anschließend Richtung Fluss und ich gehe zurück auf die Brücke. Von hier aus kann ich Ihn wunderbar beobachten. Er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen und geht gemütlich seinen Weg. Erst als er hinter den Bäumen verschwindet gehen wir zurück und radeln weiter Richtung MANle. Doch wir werden abermals von einer Elkdame aufgehalten. Sie steht mitten auf dem Fahrradweg und will nicht weichen. Langsam schiebe ich das Fahrrad auf sie zu und erst als die Lenkstange fast Ihren Körper berührt macht sie zwei Schritte auf die Seite. Wieder höre ich von Zora keinen Laut. Nun wird der Regen stärker und ich schalte in den Sportmodus und fahre zügig die restliche Strecke. Trotzdem werden wir ordentlich nass.