Wir verlassen früh unseren Übernachtungsplatz und machen uns auf den Weg weiter Richtung Vulkan Popocatepetl, unserem nächsten größeren Ziel. Doch wir wollen die große Stadt Mexiko City weiträumig im Osten umfahren und folgen daher der Carrenta 85 weiter bis Tamazunchale um dort auf die Carrenta 102 abzuzweigen. Doch es ist sehr viel Geduld notwendig. Die 85 ist auf der gesamten Länge eine einzige mexikanische Baustelle. Über weite Strecken fehlt der Asphalt komplett und viele Bagger sind dabei die Berge anzutragen um eine neue gerade Spur zu graben. Teilweise wird der Verkehr mehr als eine Stunde angehalten um große abgerutschte Felsbrocken zu beseitigen. An den Engstellen geht oft nichts mehr, da der Verkehr sich soweit zurückstaut, dass diese für den Gegenverkehr nicht passierbar sind. Einige Autofahrer trauen sich nicht an einem Reisebus vorbei, an dem der vor ihnen fahrende LKW noch locker vorbeigefahren ist. So geht das einige Stunden bis wir endlich Tamazunchale erreichen. Nur um dort durch eine enge und zugeparkte Innenstadt zu zuckeln. Aber die Stadt ist in diesem Tempo schön zu erkunden und da ich einen Reisebus vor mir habe total entspannt. Nur auf die Mopedfahrer muss man höllisch aufpassen, da sich durch jede noch so kleine Lücke drücken. Was soll es, wir waren damals auch nicht besser. Hier ist die Orangenernte voll im Gange und viele der großen LKW´s sind gnadenlos überladen. Mühselig schleppen sie sich der Berg hoch und noch langsamer runter. Auf der kurvigen Strecke können nur die ganz Mutigen überholen, für uns ist das völlig unmöglich. Es passiert was passieren muss und der vor uns fahrende LKW hat auf einem seiner Drillingsachsen die alle mit Zwillingsreifen versehen sind einen Reifenplatzer. Es gibt einen lauten Knall und es staubt mächtig unter dem LKW vor. Der Fahrer bemerkt das gar nicht, er ist in seine Musik vertieft. An einem Topas können wir ihn dann doch passieren doch der Blick ins Fahrerhaus spricht Bände. Wir erreichen unser angepeiltes Ziel und können uns in einem Waldcampingplatz für 150 Pesos einschreiben. Der Preis ist inklusive eines kühnen Biers. Da vorne am Kiosk laute Musik läuft fahren wir ganz ans Ende und stellen unser MANle mitten im Wald ab. Das ist besser als immer in Stadtnähe. Sogar der Starlink findet eine Lücke zwischen den Bäumen um Empfang zu haben. Dies nutze ich auch mit der Drohne aus um über die Bäume raus fliegen zu können. Das ist ganz schön trickreich, da es keinen direkten Weg nach oben gibt und ich zwischen den Ästen hindurch fliegen muss. Aber langsam gewöhne ich mich an das fliegen und es klappt immer besser.