Wir haben unser Reisetempo nun deutlich verlangsamt. Noch immer werden wir von strahlendem Sonnenschein begleitet und wir genießen das hier in den Wäldern des Appalachian National Park in vollen Zügen. Da die Bäume nun komplett Laub frei sind, ergeben sich tolle Ausblicke. Auch die Sonne kommt nun auf die Wanderpfade durch und taucht alles in ihr gelb-rötliches Licht. Hier gibt es viele Weißwedelhirsche. Diese sind wenig erschrocken und laufen auch gerne mal vor das Fahrzeug. Hier sind aber grundsätzlich nur 35mph erlaubt. Wir erwischen eine etwas wärmere Phase. Wir werden beim Tanken angesprochen und erfahren, dass es hier schon deutlich kälter war. Die vielen Eiszapfen am Straßenrand zeugen davon. Um hier noch einige Trails laufen zu können mieten wir uns im Big Meadows Campground für zwei Nächte ein. Nachdem wir das MANle an einem sonnigen Stellplatz abgestellt haben starten wir zu unserer ersten Tour zu den Lewis Spring Falls. Dieser 5km Trail führt an einen Wasserfall, welcher auch zu großen Teilen gefroren ist. Allerdings sind die Wege teilweise auch sehr stark vereist. Da Zora das noch nicht kennt, nehme ich sie vorsorglich an die Leine. Meine Gämse muss erst noch lernen mit den vereisten Wegen umzugehen. Das rutschen macht ihr mächtig Spaß, doch das mit dem bremsen hat noch viel Luft nach oben. Schnell hat sie den Bogen raus und umläuft die eisigen Stellen. Wieder einmal erweist sich ihr vier Pfotenantrieb als klarer Vorteil. Wir begegnen noch einigen Weißwedelhirschen die alles andere als ängstlich sind. Eher neugierig kann man das nennen. Von Flucht kann gar keine Rede sein. Ein junges Kerlchen ist besonders neugierig und Zora steht zur Salzsäule erstarrt da und beobachtet den neuen Spielkameraden argwöhnisch. Doch die Hirschmama holt ihren keinen Herr Neugier zurück und die ganze Mannschaft zieht sich weiter in die Wälder zurück. Auch wir laufen nun zügig zurück. Wir wollen noch Brot backen.
